MHealth ist ein Begriff, der aus dem Englischen kommt und zu Deutsch mobile Gesundheit, im Sinne von praktischer Medizin aber auch im Hinblick auf das Gesundheitswesen im Allgemeinen bedeutet. Mobile Health hat viele Facetten und reicht vom Sammeln von Gesundheitsdaten über den Informationsfluss zwischen dem praktischen Arzt, dem Wissenschaftler und dem Patienten bis hin zur online-Überwachung von Patienten mit chronischen Krankheiten. In unserer digitalisierten Welt, in der das Tragen eines Mobiltelefons zum Usus geworden ist, sind traditionelle Konzepte dabei sich anzupassen.

mhealth-User

Im Moment existieren circa 20 000 gesundheitsbezogene Apps, die an den Endverbraucher, also den Patienten gerichtet sind, aber auch zahllose, die medizinische Fachgruppen, wie Ärzte, Krankenschwestern und anderes Pflegepersonal auf dem Laufenden halten. In 2011 sollen ungefähr 2,2 Millionen Patienten weltweit von diesen Anwendungen profitiert haben und diese Zahl soll sich bis 2015 verdoppelt haben. Das ‚Center for Information Leadership Technology‘ konnte zeigen, dass pro Jahr circa 4 Millionen Dollar an öffentlichen Gesundheitskosten eingespart werden konnten. Die beiden größten Faktoren hierbei waren die Verringerung von unnötigen Praxisbesuchen und die Einsparung der Reisekosten von Patienten

Ein Anwendungsbeispiel

Jugendliche AsthmapatientInnen sind besonders gefährdet, da nicht alle Parameter vorhersagbar sind. Man kennt noch nicht alle Auslöser und die Schwere der Anfälle kann variieren. In einem Pilotprojekt werden diese Jugendlichen online überwacht. Ein Peak-Flow-Meter misst mehrmals täglich die Lungenfunktion und per Handy werden die Daten in ein online Asthma-Tagebuch übertragen, zu dem der behandelnde Arzt und andere Betreuungspersonen Zugang haben. Anhand dieser Daten können sie sehen, wann sich das Asthma verändert und lebensbedrohliche Anfälle können so verhindert werden. Die Medikation kann Tagesform abhängig individuell eingestellt werden und das Gerät erkennt, wann der nächste Arztbesuch fällig ist.

Vorteile von mHealth

Durch die elektronische Nähe zum Patienten können teure Notfallbesuche in der Klinik verhindert werden und die Anzahl der Arztbesuche verringert sich deutlich. Die Sicherheit der Patienten wird deutlich verbessert, was sich im Falle von Herzinfarkt-Patienten gezeigt hat. Man nimmt an, dass durch breit angelegte Präventionsmaßnahmen die Gesundheitskosten um 20 – 30 % gesenkt werden könnten, von den Leben, die gerettet werden könnten, ganz zu Schweigen.